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Eines der umfangreicheren Projekte, mit der wir unsere TRUE LOVE individualisiert haben, war die Ausstattung des Bootes mit einem Teak-Deck. Zunächst wollten wir nur die Rutschsicherheit auf der Badeplattform verbessern, nachdem ich 2015 in Stomorska mangels Grip sehr schmerzliche Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hatte.

Natürlich gefällt uns auch die edle Optik und wir hatten uns bei der TRUE LOVE (III) schon sehr daran gewöhnt. Die Oberfläche ist rutschfest, schont die Füße bei extrem heißen und kalten Temperaturen und sieht einfach "schiffig" aus.

Unsere Wahl für die TRUE LOVE (IV) fiel auf ein Teak-Deck aus Kunststoff, das deutlich pflegeleichter und witterungsbeständiger ist. Bei deutlich günstigeren Preisen kann man aus einer deutlich größeren Bandbreite an Farben auswählen - die dann auch dauerhaft erhalten bleibt. Im Gegensatz zu echtem Teakholz - das über kurz oder lang grau wird.

Nach zweimaligen Besuch auf der Messe BOOT in Düsseldorf, bei der wir mehrere Anbieter und Produkte (u.a. "Flexiteek", "Permateek", "TEK-DEK") direkt vergleichen konnten, haben wir uns für eine kleine deutsche Firma mit Ihrem Eigenprodukt entschieden.

Neben der kompletten Einrüstung durch die Firma wird - für handwerklich einigermaßen talentierte Skipper - die individuelle Anfertigung der Deck-Elemente für die Montage in Eigenleistung angeboten. Klar, dass wir uns für diese Möglichkeit entschieden haben.

Während des zweiten Messebesuchs konnten wir mit den Firmenexperten alle Details erörtern (was macht man an Ecken und Kanten, Luken, Scharnieren etc..). Auch die Farbgebung konnten wir an großen Mustern aussuchen. Unser Design sollte zweifarbig werden, eine Leibung erhalten und mit weißen Fugen versehen werden.

Das Projekt "Teak-Deck" startete dann also Anfang Februar, als wir einen Karton mit großen Papierbögen erhielten. Aus denen sollten wir in einem ersten Schritt Schablonen für den Decksbelag anfertigen. Das klang deutlich einfacher, als es tatsächlich war. Denn an Bord gibt es wenig gerade Kanten, an denen man ein Deck ausrichten könnte, da die meisten Ränder im Bereich der Plicht mit den Luken, der Kabine und der Badeplattform mit Rundungen versehen sind. Nur bewaffnet mit einem Bleistift und einer Schere habe ich schwitzend und fluchend zwei volle Nachmittage in die Erstellung der Schablonen investiert.

Die Schablonen waren dann noch zu nummerieren, zu beschriften, die Lage zueinander und noch die Richtung zum Bug zu dokumentieren.

Hier mal einige Beispiele für die künstlerisch wertvollen Schablonen:

Eine der kleinen Treppenstufen

Die Rundungen der Stufen zu treffen war nicht einfach - zumal ich im Kunstunterricht immer eine Niete war...

Der Fußraum am Steuerstand

Der Fußraum am Steuerstand musste aufgrund der Schrägung in zwei Elemente aufgeteilt werden. Selbst vermeintlich rechtwinklige Bereiche haben ihr Tücken.

Schablone der Plicht

Die Plicht war die größte Herausforderung, da hier bei näherer Betrachtung alles irgendwie unförmig und voller (unterschiedlicher) Rundungen ist. Die drei Luken mit Griffen und Scharnieren komplettieren das zukünftige Puzzle.

Schablone der Plicht mit ausgeschnittenen Luken

Insgesamt 13 Schablonen habe ich angefertigt und zur Fertigung an die Firma zurückgeschickt. Nach Eingang erhielt ich auch eine Rückmeldung, dass alles verwendbar und umsetzbar sei.

Die Produktion dauerte gut 3 Wochen und die Materialien zum Einbau erreichten uns dann per Post in zwei recht großen Kartons. Darin enthalten waren die Elemente für das Deck, sowie Primer und Klebemittel.

Nach dem Auspacken der einzelnen Elemente hieß es erst mal "Freuen" über die Optik aber auch Ruhe bewahren, weil die zum Transport in die Kisten gequetschten Elemente einige Stunden brauchten, um sich wieder völlig glatt zu entfalten.

Alles noch etwas wellig

Erfreuen konnte man sich an den einzelnen, auch kleinen Elementen. Hier eine Aufnahme der untersten Treppenstufe. Leibung, Fugen und die Materialoberfläche sind genau so geworden, wie wir sie auf der Messe gesehen und für uns bestellt haben.

Unterste Stufe

Material in Nahaufnahme

Nach 24 Stunden auf dem Wohnzimmerboden haben sich die Wogen im wahrsten Sinne des Wortes dann auch tatsächlich geglättet.

Weiter geht's mit dem Einbau im Boot...

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